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Barcelona – Mallorca – Miami: Workation bei usability.de

Zweieinhalb Jahre hat unsere Kollegin Lisa coronabedingt auf Flüge verzichtet und Urlaube in der Heimat verbracht. Das Sturmtief Zeynep war dann aber zu viel: Sonne musste her, sofort! Sie entschied, dabei ein neues Konzept auszutesten: Workation.

Barcelona

Eine Workation ist ein Urlaub, in dem man ganz normal arbeitet – remote sei Dank. Neugierig war ich auf das Konzept schon lange, hatte aber bisher immer Bedenken: Viel Geld für ein Hotel ausgeben, um dort dann zu arbeiten? Ist das nicht eher frustrierend?
Dabei hatte mir nur der Anlass gefehlt. Ein Regenschirm, der einmal zu oft umklappt, Schuhe, die einmal zu oft in Pfützen treten, und schon war der Flug nach Barcelona gebucht.

Sonnenschein in Barcelona Endlich wieder Sonne!

Fragen, die ich mir davor gestellt habe:

Passt es zu meinen Projekten?
Eine Workation bedeutet selten Ergonomie, zwei Bildschirme und blitzschnelles Internet (obwohl letzteres im Ausland oft ein kleineres Problem ist, als wir mit der deutschen Netzabdeckung gewohnt sind). Wählt man die richtige Woche, kann diese Einschränkung aber ein Feature sein: Für meine Workation habe ich eine Woche gewählt, in der ich mich in neue Themen einlesen und kreative Methoden für einen Workshop vorbereiten wollte. Neuer Kontext = neue Ideen!

Was muss ich bei der Unterkunft beachten?
So romantisch es in der Theorie klingt, jeden Morgen gemütlich in einem anderen Café zu frühstücken, so schwierig ist es mit dem zweistündigen Meeting zu vereinbaren, das um 9:30 Uhr startet. Viel entspannter läuft es also, wenn man eine Küche zur Verfügung hat oder das Frühstücksbuffet nutzen kann. Die Strandcafés kann man dann immer noch in der Mittagspause unsicher machen.

Sparfuchs-Urlauber sollten darauf achten, dass der Leitsatz „Im Zimmer bin ich ja nur zum Schlafen!“ bei einer Workation nicht zieht. Wer nicht den ganzen Tag in Aufenthaltsräumen oder Cafés arbeiten möchte, sollte sicherstellen, dass das Zimmer einen gewissen Wohlfühlfaktor hat. Der kann dann für jeden anders aussehen – mir z. B. war die schöne Aussicht wichtiger als ein Schreibtisch 😉

Ein Laptop steht auf einem Koffer Laptop auf Koffer. Nicht ergonomisch, aber eine schöne Aussicht!

Thematisiere ich das im Kundenkontakt?
Da ich auf meiner Workation genauso uneingeschränkt erreichbar war wie im Home Office oder Büro ist es natürlich nicht unbedingt nötig, einen Ausflug mit Kund:innen abzusprechen. Die Frage ist aber: Warum nicht? Genauso wie Kolleg:innen freuen sich Kund:innen über Sonne im Webcam-Bild und nette Reiseanekdoten! Das professionelle Auftreten hängt ja nicht mit dem Standort zusammen – nur den Mojito sollte man vielleicht erst nach dem Meeting trinken 😉

Internet???
Die gleichzeitig schlechte und gute Nachricht: In vielen Ländern ist der Netzausbau besser als in Deutschland. Je nach Region empfiehlt es sich, zu recherchieren, wie stabil die Verbindung ist – in größeren Städten kann darauf aber verzichtet werden.

Auch zu beachten ist, dass manche Hotels die Verwendung von VPNs nicht gestatten. Das sollte dann vorher in Erfahrung gebracht werden. Ein Backup-Plan ist aber auf jeden Fall empfehlenswert – in meinem Fall war das ein mobiler Router, den ich in Barcelona aber kein einziges Mal auspacken musste.

Und wie wars?
Kurze Antwort: schön! Das Wichtigste für mich war, mir keinen Freizeitstress zu machen. Ich nahm mir jeden Tag nur ein Ziel vor, das ich nach Feierabend ansteuern wollte, und alles war bequem zu Fuß zu erreichen. Da ich schon den ganzen Tag in Räumen verbrachte, mied ich Museen oder lange Schlangen und besichtigte lieber Parks oder ließ mich in hübsche Gassen treiben.

Gasse in Barcelona Eine der hübschen Gassen in Barcelona

Vielleicht ist das auch gerade die große Chance an einer Workation: Anstatt Checklisten abzuarbeiten wird der Vacation-Anteil zur echten Erholung und Gelegenheit, das normale Leben am Urlaubsort kennen zu lernen. Denn wie oft kann man schon sagen:
„Ich habe letztens in Barcelona gearbeitet.“?

Mallorca

Inspiriert von Lisas Aufenthalt in Barcelona hat auch Alex seinen Mallorca Urlaub um eine Workation-Woche erweitert. Mit Blick auf das mallorquinische Gebirge und die wunderschöne Meeresbucht lässt es sich gut arbeiten.

Blick von der Terrasse über die Berge Alex arbeitet auf Mallorca mit schönem Ausblick

Miami

Sven ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat sich sogar für eine andere Zeitzone entschieden. Die Teilnahme am Daily um 6 Uhr morgens Ortszeit ist sicherlich nur was für Frühaufsteher, wird dafür aber mit einem frühen Feierabend am Atlantik belohnt.

Arbeitsplatz auf der Terrasse – unter Markise und Palmen

Wenn das Kamel zum Dienstwagen wird – Ägypten

„Du, ich hab‘ in dem Hotel in Ägypten übrigens ein Doppelzimmer … willst du eigentlich mit?“

Mit dem Blick aus dem Fenster auf die verregneten Straßen Hannovers Ende Februar kann man da eigentlich nur „JA“ schreien wollen. Aber wenn der Urlaub für das Jahr bereits verplant ist, siehts eher schlecht aus – oder?
Schnell den Projektplan gecheckt, was für die Zeit anstehen würde. Theoretisch wäre all das remote umsetzbar. Kurze Besprechung mit den Kollegen und dann das Go von allen eingeholt – Workation it is!

Aber klappt das überhaupt mit dem Internet in Ägypten? In der Woche stehen viele Meetings an, da sollte die Verbindung schon einwandfrei sein. Auf das Hotel WLAN wollte ich mich nicht verlassen, aber nach ein wenig Recherche wurde ich darin bestärkt, dass das mobile Netz auch in Ägypten eine ziemlich gute Abdeckung hat (Kurzer Spoiler am Rande: Auch Ägypten schlägt Deutschland hier um Längen).

Auch was die Ergonomie angeht, wollte ich mich nicht Lumpen lassen. Also bin ich fix in den nächsten Baumarkt gefahren, hab mir für 3€ eine Styroporplatte gekauft und meinen Monitor flugfest gemacht – so ein 24“ Monitor passt perfekt in ein handelsübliches Aufgabegepäck 😉

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Ein bisschen Ergonomie

Was soll ich sagen: Es hat alles prima geklappt! Der Monitor im Koffer war absolut kein Problem und in Ägypten vor Ort konnte man sich für schlappe 23€ eine 120 GB LTE SIM-Karte von Vodafone kaufen, die dann für 10 Tage per Smartphone als mobiler Hotspot zur Verfügung standen (auch hier ein kleiner Hinweis am Rande: 20 GB hätten wohl auch gereicht, aber sicher ist bekanntlich sicher).
Dann noch das Hotelzimmer ein wenig umgestaltet und der Arbeitsplatz stand.

Arbeitsplatz im Hotelzimmer

Ich will ehrlich sein: Im Hotelzimmer war ich wirklich nur, wenn es zwingend notwendig war. Am Strand oder am Pool arbeitet es sich dann nämlich nochmal besser – und dann rennt sogar mal ein Kamel durchs Meeting, sodass auch die Kolleg:innen was davon haben, dass man in den Sommer flüchten konnte.
 

Soweit ein kleiner Einblick in einige unserer Workation-Erfahrungen. Für alle, die (gerade) kein Workation machen können oder wollen, bringt unsere Dachterrasse mit Blick auf die Ihme stets ein wenig Urlaubsflair mit sich. 😉


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