Wenn Maschinen reden könn(t)en — die IA Konferenz 2017
Die Deutsche Konferenz für Informationsarchitektur feierte in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum. Das Thema: die Konzeption von intelligenten Systemen, Assistenten und Produkten — Smart Services. Mit einem eigenen Beitrag und Glückwünschen zum Jubiläum im Gepäck waren wir dabei.
Der Umgang mit Hypes und Trends
Künstliche Intelligenz und Conversational Interfaces wie Sprachassistenten und Chatbots waren gemäß dem Thema „Smart Services” Schwerpunkt vieler Vorträge. Darüber hinaus stand immer wieder die Reflektion der eigenen Arbeit als UX Professional im Fokus. So auch im Vortrag von Rupert Platz aus Berlin. Er berichtete über unseren Umgang mit Trends, Hypes und technischem Wandel. Statt blinder Zustimmung, Skepsis und Unbehagen sollten wir vielmehr wachsam, offen und kritisch gegenüber neuen Technologien, Methoden und Tools sein. Seiner Erfahrung nach helfe es beispielsweise, die genaue Bedeutung von Buzzwords zu klären — was genau ist wirklich mit dem Begriff „Chatbot” gemeint? Die Motivation hinter reisserischen Artikeln, die das „Next Big Thing” ankündigen, zu hinterfragen könne den Umgang mit „Hype Clickbait” verbessern.
User Experience Design und künstliche Intelligenz
Einen guten Überblick über UX Design für künstliche Intelligenzen gab Jan Korsanke aus München. Er zeigte einerseits das große Potenzial der künstlichen Intelligenz (KI) in digitalen Produkten auf, machte aber gleichzeitig die Limitierung aktueller Lösungen deutlich. Ein interessanter Aspekt: die mangelnde Usability von KI-Entwicklungsumgebungen. Dies sei derzeit ein großes Hindernis bei der Konzeption und Gestaltung intelligenter Systeme für Nicht-KI-Experten. Er machte deutlich, dass es nicht um den Kampf „Mensch gegen Maschine” gehe, sondern um die Gestaltung eines optimalen Miteinanders. Nutzer müssten mit der neuen Technologie in ihren individuellen Anwendungsfällen unterstützt und in die Lage versetzt werden, die Entscheidungsmechanismen der Maschine zu verstehen.
Smarte Algorithmen gut überlegten Use Cases vorzuziehen, ist der größte Fehler in KI-Initiativen vieler Firmen. — Jan Korsanke
Conversational Interfaces nutzerzentriert entwickeln
Mit dem Vortrag Prototyping Conversations — mit nutzerzentrierten Methoden zum Conversational Interface teilte auch Johannes Baeck, Senior User Experience Designer bei usability.de, seine Gedanken zum Thema Conversational UX. Anhand eines aktuellen Projekts — der Entwicklung eines virtuellen Assistenten für Radiologen — zeigte er wie etablierte nutzerzentrierte Methoden mit neuen konversationsbasierten Ansätzen verknüpft werden können. Unter anderem stellte er seine Erfahrungen mit Bot Personas vor — eine Methode, um die Persönlichkeit von virtuellen Assistenten zu gestalten.
„Apparently, machine learning means humans learning to speak machine“
#iak17 @jbaeck pic.twitter.com/MLhVYKMLPf— Thorsten Jonas (@dolbydigger) May 6, 2017
Unser Fazit zur IA Konferenz 2017
Auch im zehnten Jahr ihres Bestehens bot die IA Konferenz eine gute Mischung aus insprierenden Vorträgen und konkreten Erfahrungsberichten. Wir freuen uns, die IA Konferenz in diesem Jahr als Sponor unterstützt zu haben und konnten einige Impulse mit in die tägliche Arbeit nehmen. Auf die nächsten zehn Jahre.