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IA Konferenz 2014 – Brand Experience

Das Zusammenspiel von User Experience und Markenidentität – Brand Experience – war das diesjährige Thema der Deutschen Konferenz für Informationsarchitektur. Am 23. und 24. Mai trafen sich ca. 300 User Experience Professionals in der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Unsere UX Designer Johannes Baeck und Thomas Vitalis waren dabei und haben einige Impulse mitgenommen.

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Der IA Konferenz gelingt es seit Jahren, eine gute Balance aus Vorträgen mit Blick aus der Vogelperspektive und detailreichen Projektberichten zu finden. Auf der einen Seite des Themenspektrums wurden in diesem Jahr „weiche” Themen behandelt. Darunter die Verantwortung von UX Professionals vor dem Hintergrund von Abhör- und Sicherheitsskandalen, oder die Notwendigkeit von Empathie in UX Teams. Auf der anderen Seite gab es konkrete Einblicke in die Projektarbeit. Nur einige wenige Vortragende konnten die Verbindung von Marke und Nutzungserlebnis nicht überzeugend vermitteln und reduzierten sich auf oberflächliche Ausführungen.

Wie UX Professionals Marken sinnvoll mitgestalten können

Zwischen Vogelperspektive und konkreten Empfehlungen bewegte sich Rupert Platz mit seinem Vortrag „Folgst Du noch oder formst Du schon?“. Er machte deutlich, dass User Experience Designer bei ihrer Arbeit zwangsläufig die Marke des Kunden mitgestalten. Anhand von prägnanten Beispielen zeigte er, dass die generische Nutzerorientierung ohne Einbeziehung der zugrundeliegenden Marke zu uninspirierten Lösungen führen kann.

Gutes Design macht den Urheber dahinter in der Interaktion spürbar. – Rupert Platz

Durch die Zunahme von digitalen Touchpoints (Interaktionspunkten zwischen Kunde und Unternehmen) könne die Markenwahrnehmung beispielsweise durch inkonsistente Sprachtonalität negativ beeinflusst werden.

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Vom User Experience Design zum Branded Interaction Design

Einen guten Überblick über die Verknüpfung von Markenführung und Interaktionsgestaltung gab Marco Spies (think moto, Berlin) am frühen Samstagabend. In seinem Beitrag „Don’t shoot me, I’m only the customer“ stellte er seinen „Branded Interaction Design (BIxD)”-Ansatz vor. Was erwarten Konsumenten heute von der Interaktion mit Unternehmen und Marken? Was müssen Unternehmen bei der Interaktionsgestaltung beachten? Authentizität, Dialogbereitschaft und Kohärenz in der Kommunikation waren einige Schlagworte, die Spies anhand von praxisnahen Beispielen erörterte. Als Brücke zwischen klassischem UX Design und dem BIxD-Ansatzes erweiterte Spies schließlich Peter Morvilles User Experience Honeycomb mit seinen sieben Thesen.

Customer Journey Mapping als Methode zur nutzerorientierten Ideenentwicklung

Als Methode zur detaillierten Betrachtung von „Branded Interactions” wurde das Visualisieren von Customer Journeys (auch User oder Experience Journeys genannt) mehrfach vorgestellt. Neben Hendrik Sommerfeldt (braincycles, Frankfurt), der User Journeys als Kommunikationswerkzeug bei der Neugestaltung des Frankfurter Flughafens einsetzt, gaben Christian Vatter und Martin Jordan (Brand Experience Consultants, Berlin) einen Einblick in die Experience Journey von Flugzeugreisenden.

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Mit kontextuellen Interviews untersuchten sie die emotionalen Hochs und Tiefs von Reisenden von der Flug-Vorbereitung, über den Aufenthalt am Flughafen und den Flug selbst, bis zur Nachbereitung. Auf dieser Grundlage entwickelten sie neue Service Design Ideen, um das Erlebnis von Flugreisenden zu verbessern. Getreu dem Thema Brand Experience, immer ausgerichtet an den Markenwerten der betreffenden Fluglinien. Sehr detailliert schilderten schließlich Niels Anhalt von der Agentur Nexum und Tanja Scherm vom Online-Fotodienst Pixum die Methode des Customer Journey Mapping. Sie machten klar, dass die Methode viel Vorbereitung benötigt, aber auch sehr schnell fassbare Ergebnisse liefern kann.

Unser Fazit

Was nimmt man von einer guten Konferenz mit? Neben der Inspiration aus Fachvorträgen vor allem neue Impulse aus Gesprächen mit Branchenkollegen. Die tolle Location mit beeindruckender Dachterrasse, die reibungslose Organisation und die weite Bandbreite an guten Vorträgen machten das Konferenzerlebnis perfekt. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, mit neuen Themen und neuen Impulsen.

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